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Eine erfolgreiche Umsetzung nachhaltiger Entwicklung in der globalen Gesellschaft sowie die Verringerung der verheerenden globalen und lokalen Folgen des Klimawandels erfordern nicht weniger als eine weltweite, transformative und einheitliche Anstrengung aller Akteurinnen des Bauwesens.

Die Weltbevölkerung wächst und die damit verbundenen rasant forstschreitenden Urbanisierungsprozesse erfordern gewaltige Baumaßnahmen und die Verwertung enormer Materialmengen. Innerhalb der nächsten zehn Jahre wird erwartet, dass sich die weltweite Landnutzung für Bauwerke verdoppeln wird. Hinzu kommt, dass auch in stärker entwickelten Wirtschaftsräumen Infrastruktur- und Instandhaltungsmaßnahmen signifikant zunehmen werden. Die derzeit etablierten Bautechniken sowie der heutige Umgang mit Bauwerken sind noch alles andere als nachhaltig. Wenn diesbezüglich kein Umdenken stattfindet, gefährden alleine die Emissionen aus dem Bausektor das Erreichen der Ziele des Pariser Klimaabkommens (Paris Agreement).

Ein Richtungswechsel im Bauwesen stellt eine ausgesprochene Herausforderung mit der Notwendigkeit nach starker politischer Aufmerksamkeit dar. Die Bauwirtschaft ist dezentral organisiert mit einer breiten Vielfalt von Organisationen und Marktteilnehmerinnen. Ablaufprozesse zwischen Dienstleisterinnen, Bauherrinnen und Auftraggeber*innen sind selten oder gar nicht einheitlich geregelt. Hinzu kommt, dass Technologiesprünge in der Praxis nur in kleinen Schritten erfolgen und internationale Standards, Regelwerke und Richtlinien, welche sich mit dem Entwurf und der Errichtung von Gebäuden und Bauflächen beschäftigen, viel zu langsam, um mit dem rasanten Technologiefortschritt mithalten zu können.

GLOBE zielt darauf ab, die Aufmerksamkeit gesellschaftlicher Entscheidungsträger*innen auf die dringende Notwendigkeit neuer Maßstäbe für den Stand der Technik zu richten. Dies gilt für alle Interessengruppen und Teilnehmer der Wert-schöpfungsketten im Bauwesen hinweg. Hierbei werden zielgerichtete Verbesserungen der Normen und Regelwerke, finanzielle Anreize sowie Forschung und Lehre als Schlüsselfaktoren für das erfolgreiche Gelingen dieses transformativen Umbruchs betrachtet. Implementierungsmaßnahmen für den Entwurf und die Bauwerkserhaltung sollten dabei unbedingt Aspekte der Kreislaufwirtschaft, der Ökobilanz sowie die verbesserten Möglichkeiten fortgeschrittener Modellierung, Analytik, Sensorik, Datenverarbeitung und -speicherung integrieren.

In diesem Zusammenhang bietet das Joint Committee on Structural Safety seine Mitwirkung an und empfiehlt, eine Global Task Force unter der Schirmherrschaft des Liaison Committees zu etablieren – mit den zugeordneten Experten von RILEM, IABSE, fib, CIB, ECCS und IASS, sowie weiteren relevanten und engagierten internationalen und nationalen Organisationen, die GLOBE ebenfalls unterstützen.

Die Unterstützer*innen von GLOBE erkennen vollumfänglich an, dass das Bauwesen bzw. die gebaute Umwelt deutlich mehr umfasst als Gebäude und Infrastrukturen – es schließt die Gesellschaft als Ganzes, die Umwelt und eine große Bandbreite von Industriezweigen und Berufsgruppen mit ein. Ziel der GLOBE Initiative ist es, mit der Zeit zu wachsen und gesamtheitlicher auf alle Interessengruppen in der Bauwirtschaft einzugehen. Deshalb ist jeder Beitrag, der dazu führt, dieses Ziel zu erreichen, ausdrücklich erwünscht und überaus willkommen.

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